Ferienwohnungen und Airbnb – Profitmotor oder Wohnraumvernichter?
Oktober 30, 2025 Von Ocadia Redaktion Aus

Ferienwohnungen und Airbnb – Profitmotor oder Wohnraumvernichter?

Ferienwohnungen boomen in Städten und beliebten Urlaubsorten, wodurch immer mehr Menschen von kurzfristiger Vermietung profitieren. Besonders Plattformen wie Airbnb haben die Marktdynamik deutlich verändert und ziehen zahlreiche Touristen an. Gleichzeitig führt dies allerdings zu einer Verknappung von dauerhaft verfügbaren Wohnungen für Einheimische.

Diese Entwicklung sorgt auch bei den Anwohnern für Unmut: Lärm, Belästigungen und steigende Mietpreise sind häufige Folgen. Während einige die wirtschaftlichen Vorteile betonen, wächst die Debatte über unangemessenen Wohnraumabbau und mögliche Regulierungsmöglichkeiten. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob kurzfristige Vermietungen langfristig in das Gleichgewicht des Wohnungsmarktes eingreifen.

Ferienwohnungen boomen in Städten und Urlaubsorten

In den letzten Jahren hat sich die Anzahl der Ferienwohnungen in urbanen Gebieten und beliebten Reisezielen deutlich erhöht. Viele Eigentümer nutzen diese Gelegenheit, um ihre Immobilien kurzfristig an Urlauber zu vermieten, wodurch eine neue Art des Marktes entstanden ist. Die Attraktivität solcher Unterkünfte liegt vor allem darin, dass sie oft kostengünstiger und individueller sind als klassische Hotels.

Die Plattformen für kurzfristige Vermietungen, allen voran Airbnb, haben diesen Trend maßgeblich befördert. Sie bieten sowohl Eigentümern als auch Mietern eine einfache Möglichkeit, Immobilien zu vermarkten oder zu mieten. Dabei profitieren beide Seiten: Eigentümer können durch die Vermietung ihrer Objekte zusätzliche Einnahmen erzielen, während Touristen flexiblere Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Gleichzeitig führt dieser Boom aber auch zu einer verstärkten Nutzung von Wohnraum, was in einigen Gegenden die lokale Infrastruktur belastet.

Airbnb verändert Marktdynamik erheblich

Ferienwohnungen und Airbnb – Profitmotor oder Wohnraumvernichter?

Ferienwohnungen und Airbnb – Profitmotor oder Wohnraumvernichter?

Airbnb hat die Marktdynamik auf dem Immobilienmarkt erheblich verändert. Durch die Plattform können Eigentümer ihre Wohnungen oder Häuser leicht an Touristen vermieten, ohne auf traditionelle Hotelketten angewiesen zu sein. Dies ermöglicht eine flexible Nutzung von Wohnraum, bei der kurzfristige Vermietung schnell und unkompliziert erfolgen kann.

Obwohl sowohl Eigentümer als auch Gäste davon profitieren, führt diese Entwicklung dazu, dass immer mehr verfügbare Wohnungen in Städten und Urlaubszielen für langfristige Mieter verloren gehen. Die Verfügbarkeit von dauerhaften Mietwohnungen nimmt ab, was sich direkt auf die Mietpreise auswirkt. In manchen Gegenden steigen die Preise deutlich, da die Nachfrage nach temporärer Unterbringung den Markt dominiert. Dadurch werden viele Menschen mit geringem Einkommen oder Studierende zunehmend von bezahlbarem Wohnraum abgeschnitten.

Auf der Angebotsseite sorgen diese neuen Strukturen für einen verschobenen Wettbewerb: Hotels müssen mit individuell gestalteten Airbnb-Unterkünften konkurrieren, was die Preise weiter unter Druck setzt. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Airbnb nicht nur das Reiseerlebnis verändert, sondern auch langfristig die Grundlagen des Wohnungsmarktes beeinflusst – oft zum Nachteil der Bewohner vor Ort.

Mehr Touristen, weniger lokale Wohnungen verfügbar

Ein wesentlicher Nebeneffekt des Booms bei Ferienwohnungen ist die erhebliche Reduzierung der verfügbaren langfristigen Wohnraumressourcen in betroffenen Städten und Regionen. Immer mehr Gastronomie und Privatpersonen setzen auf kurzfristige Vermietung, was dazu führt, dass für Einwohner weniger Wohnungen zur Verfügung stehen. Diese Tendenz sorgt häufig dafür, dass die lokale Bevölkerung Schwierigkeiten hat, bezahlbare Mietwohnungen zu finden.

Gerade in stark nachgefragten Gebieten steigt die Anzahl der kurzfristig genutzten Immobilien stetig an. Viele Eigentümer verleihen ihre Objekte regelmäßig über Plattformen wie Airbnb, wodurch ein Anteil des Gesamtwohnungsbestands für den alltäglichen Bedarf kaum noch erreichbar ist. Als Folge entstehen Stadtteile, in denen nur noch wenige dauerhaft bewohnte Wohnungen verbleiben. Dies führt zu einer spürbaren Verknappung der verfügbaren Unterkünfte für Einheimische, was sich direkt auf die Mietpreise auswirkt.

In einigen Fällen ist die Zahl der freien, langfristig nutzbaren Wohnungen so gering, dass Bewohner gezwungen sind, auf weiter entfernte Viertel oder sogar außerhalb der Städte auszuweichen. Das beeinträchtigt nicht nur das soziale Miteinander, sondern kann auch die Infrastruktur belasten. Die Situation zeigt deutlich, wie kurzfristige Vermietungen großen Einfluss auf die lokale Wohnsituation haben können, und wirft die Frage auf, ob Maßnahmen notwendig sind, um den Zugang zu dauerhaftem Wohnraum zu sichern.

Mietpreise steigen durch kurzfristige Vermietung

Die zunehmende Vermietung von Kurzzeitwohnungen hat direkte Auswirkungen auf die Mietpreise in urbanen Gebieten. Wenn Eigentümer ihre Immobilien vermehrt an Touristen vermieten, steht weniger Wohnraum für dauerhafte Nutzer zur Verfügung. Diese Verschiebung im Angebot wirkt sich deutlich auf die Preisentwicklung aus. Da die Nachfrage nach langfristigem Wohnen konstant bleibt oder sogar steigt, führt der geringere Bestand an verfügbaren Wohnungen zu einer spürbaren Verteuerung.

In vielen Städten beobachten wir bereits, dass die Mietpreise durch diesen Trend erheblich steigen, insbesondere in beliebten Stadtteilen mit hohem Ferienwohnungsanteil. Die Anbieter kurzfristiger Unterkünfte sind oft bereit, höhere Mieten zu zahlen, um ihren Profit zu maximieren, wodurch der Marktpreis zusätzlich gedrückt wird. Dieser Effekt trifft vor allem Mieter mit begrenztem Einkommen, die sich teureren Wohnraum kaum noch leisten können.

Zudem trägt die schnelle Verfügbarkeit und Flexibilität von Airbnb & Co. dazu bei, dass Gesellschaftsschichten, die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind, weiter verdrängt werden. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Tendenz zur kurzfristigen Vermietung einen maßgeblichen Einfluss auf den Anstieg der Mietkosten hat, was soziale Spannungen und eine ungleichmäßige Verteilung des Wohnraums verstärkt.

Aspekt Vorteile Nachteile
Tourismus Mehr Flexibilität und zusätzliche Einnahmen für Eigentümer Verknappung von dauerhaft verfügbarer Wohnfläche
Wohnraum Kostengünstigere Alternativen wie Airbnb-Quartiere Steigende Mietpreise und weniger bezahlbare Wohnungen
Regulierung Möglichkeit, Markt zu steuern und soziale Kosten zu mindern Verwaltungskomplexität und wirtschaftliche Herausforderungen

Anwohner leiden unter Lärm und Belästigungen

Anwohner leiden unter Lärm und Belästigungen - Ferienwohnungen und Airbnb – Profitmotor oder Wohnraumvernichter?

Anwohner leiden unter Lärm und Belästigungen – Ferienwohnungen und Airbnb – Profitmotor oder Wohnraumvernichter?

Viele Anwohner in Städten, in denen kurzfristige Vermietungen wie Airbnb stark zugenommen haben, leiden unter Lärm und Belästigungen. Diese Problematik entsteht vor allem dadurch, dass Ferienwohnungen oft von unterschiedlichen Gästen genutzt werden, die sich an den örtlichen Gepflogenheiten kaum orientieren. Besonders in engen Stadtvierteln oder Mehrfamilienhäusern führt das dazu, dass Ruhezeiten kaum eingehalten werden können. Die nächtliche Partylaune oder laute Gespräche sorgen regelmäßig für Konflikte zwischen Mietern und Anwohnern.

Nicht nur der Lärmpegel ist eine Belastung, sondern auch die häufigen Störungen durch gegenseitigen Verkehr, Parkplatzprobleme sowie eine allgemeine Unsicherheit. Viele Menschen berichten davon, dass sie aufgrund der temporären Bewohner ihre Wohnungssuche erschwert finden. Zudem steigt bei den Anwohnern die Frustration, weil sie das Gefühl haben, dass die Wohnqualität dauerhaft leidet. Das Lob auf die wirtschaftlichen Vorteile steht hier im starken Gegensatz zur Realität, in der viele Einwohner mit den negativen Auswirkungen konfrontiert sind.

Insgesamt führt die zunehmende Nutzung von Ferienwohnungen in bestimmten Vierteln zu einer erheblichen Verbrauchung des Gemeinschaftsfriedens und beeinträchtigt die Lebensqualität erheblich. Deshalb wird immer wieder gefordert, Maßnahmen gegen exzessiven Lärm sowie Belästigungen einzuführen, um die Spannungen zwischen kurzzeitigen Vermietern und Dauerbewohnern zu verringern. Ziel ist es, den Überblick über die Situation zu behalten und einen Ausgleich zwischen touristischem Nutzen und lokalen Interessen herzustellen.

Regulierung gegen unkontrollierten Ausbau gefordert

Regulierung gegen unkontrollierten Ausbau gefordert - Ferienwohnungen und Airbnb – Profitmotor oder Wohnraumvernichter?

Regulierung gegen unkontrollierten Ausbau gefordert – Ferienwohnungen und Airbnb – Profitmotor oder Wohnraumvernichter?

Im aktuellen Wohnungsmarkt wächst die Forderung nach regulatorischen Maßnahmen, um den unkontrollierten Ausbau von Ferienwohnungen und kurzfristigen Vermietungen einzudämmen. Viele Städte sehen darin eine wichtige Voraussetzung, um die Balance zwischen Tourismus und dauerhaftem Wohnraum wiederherzustellen. Ohne klare Regelungen droht die Situation weiter außer Kontrolle zu geraten, was vor allem den Markt für bezahlbaren Wohnraum beeinträchtigt.

Ein zentrales Anliegen ist es, gesetzliche Grenzen zu setzen, die es Eigentümern erschweren, ihre Immobilien ausschließlich für temporäre Zwecke zu nutzen. Dazu gehören beispielsweise Obergrenzen für Vermietungszeiträume oder Beschränkungen hinsichtlich der Zahl der vermieteten Objekte in bestimmten Stadtteilen. Solche Vorschriften sollen sicherstellen, dass genügend Wohnungen dauerhaft für Einwohner zur Verfügung stehen und nicht durch eine Vielzahl an kurzzeitigen Mietangeboten verdrängt werden.

Gleichzeitig sind diese Maßnahmen notwendig, um Konflikte zwischen Anwohnern und Vermietern zu vermeiden. Oft führt die fehlende Regulierung zu unangemessenen Lärm- und Belästigungsproblemen, die das Zusammenleben erheblich erschweren. Die Durchsetzung entsprechender Regeln stellt allerdings eine Herausforderung dar, da sie mit bürokratischem Aufwand verbunden ist. Doch nur durch konsequentes Handeln lässt sich verhindern, dass die lokale Infrastruktur auf Dauer belastet wird und die Lebensqualität der Bewohner leidet.

Aspekt Vorteile Nachteile
Tourismus Mehr Flexibilität und zusätzliche Einkünfte für Eigentümer Verschärfung der Wohnungsknappheit für Einheimische
Wohnungspolitik Förderung von privat genutztem Wohnraum Reduzierung langfristiger Mietwohnungen
Stadtentwicklung Attraktive touristische Angebote Gentrifizierung und soziale Spannungen

Wirtschaftlicher Nutzen versus soziale Kosten abwägen

Der wirtschaftliche Nutzen von Ferienwohnungen und Airbnb-Vermietungen ist unbestritten: Eigentümer können durch kurzfristige Vermietung ihre Immobilien besser auslasten und zusätzliche Einnahmen generieren. Für Städte bedeutet dies oftmals eine Steigerung des Tourismus, was wiederum die lokale Wirtschaft ankurbelt. Restaurants, Geschäfte und Dienstleister profitieren durch den vermehrten Besucherstrom, da Besucher länger in der Region bleiben und mehr konsumieren. Doch diese positiven Aspekte stehen im Gegensatz zu den sozialen Kosten, die sich durch den verstärkten Ausbau und die Nutzung ergeben.

Wenn zu viele Wohnungen für den temporären Gebrauch genutzt werden, leidet die Verfügbarkeit an dauerhaft genutztem Wohnraum erheblich. Die Folge sind steigende Mietpreise und sinkende Angebote für Einheimische, die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind. In manchen Fällen führt diese Entwicklung dazu, dass Familien oder Studierende ihre Heimat verlieren oder in entferntere Stadtteile ziehen müssen. Damit entsteht ein Spannungsfeld zwischen dem wirtschaftlichen Vorteil für Eigentümer und Gastronomieunternehmer einerseits sowie dem Erhalt eines funktionierenden und sozial ausgewogenen Wohnungsmarktes andererseits.

Nur wenn man die gesellschaftlichen Auswirkungen berücksichtigt und möglichen negativen Begleiterscheinungen gezielt begegnet, lässt sich der Wert solcher Projekte fair beurteilen. Es ist deshalb wichtig, eine Balance zu finden, bei der die ökonomischen Chancen genutzt werden, ohne die Lebensqualität der Anwohner zu beeinträchtigen. So kann langfristig sowohl das wirtschaftliche Wachstum gefördert als auch ein lebenswertes Umfeld gesichert werden.

Langfristige Wohnraumversorgung bleibt fraglich

Die langfristige Versorgung mit Wohnraum in vielen Städten bleibt weiterhin problematisch. Durch die zunehmende Nutzung von Ferienwohnungen und Plattformen wie Airbnb wird immer mehr gewöhnlicher Wohnraum für den dauerhaften Gebrauch verdrängt. Dies führt dazu, dass kaum noch genügend Wohnungen für diejenigen zur Verfügung stehen, die auf eine stabile Unterkunft angewiesen sind.

Viele Eigentümer entscheiden sich dafür, ihre Immobilien regelmäßig kurzfristig zu vermieten, anstatt sie langfristig an Mietparteien zu vergeben. Dieser Trend sorgt dafür, dass der Bestand an dauerhaft nutzbaren Wohnungen schrumpft. Das Ergebnis ist eine steigende Verknappung, die vor allem in begehrten Vierteln zu einem erheblichen Anstieg der Mietpreise führt. Familien, Studierende und Menschen mit geringem Einkommen haben dadurch zunehmend Schwierigkeiten, bezahlbaren Wohnraum zu finden.

Darüber hinaus ist es fraglich, ob der bestehende Wohnungsmarkt gegen diese Entwicklung gewappnet ist. Ohne einschneidende Maßnahmen könnten sich Engpässe weiter verschärfen. In einigen Fällen führt dies sogar dazu, dass die Preise außerhalb zentraler Stadtteile steigen, wodurch längere Wege bis zum Arbeitsplatz oder anderen wichtigen Einrichtungen notwendig werden. Längerfristig besteht somit die Gefahr, eine soziale Spaltung im urbanen Raum zu verstärken, wenn kein wirksamer Ausgleich geschaffen wird.“